Um in den seiltechnischen Grundlagen Handlungssicherheit zu gewährleisten, wurde am vergangenen Wochenende im DLRG Landesverband Rheinland-Pfalz das Modul Seiltechnik für Strömungsretter angeboten.

Nach 2018 war dies - bedingt durch die Pandemie - erst der zweite auf Landesebene durchgeführte Lehrgang. Trotzdem erfreute er sich bereits im Vorfeld großer Nachfrage, so dass die Lehrgangsplätze sehr schnell vergeben waren. Da der Lehrgang eine Schnittmenge von Teilnehmern aus dem ganzen Landesverband repräsentierte, bot sich das Bildungszentrum in Lehmen mit komfortablen Übernachtungsmöglichkeiten mit Vollverpflegung aufgrund der teilweise mehrstündigen Anfahrt hervorragend für solche mehrtägigen Weiterbildungen an.

Zu Beginn am Freitag begrüßte Lehrgangsleiter Marco Vogt, Referent des Landesverbandes für Strömungsrettung, zusammen mit seinem Ausbilderteam einen gut gelaunten Teilnehmerkreis bei schönstem Wetter. Aufgrund der für Juni außergewöhnlich hohen Temperaturen wurden alle Unterweisungen bzgl. Sicherheitsaspekten in der Seiltechnik, der Materialkunde sowie die im Anschluss erfolgte Knotenüberprüfung kurzerhand in den „offenen Klassenraum“ unter freien Himmel des Bildungszentrums verlegt.

Auch am zweiten Tag war das Wetter hochsommerlich, was sich für die Teilnehmer, die sich normaler Weise im kalten Wasser zurecht finden müssen, ohne nasse Abkühlung als eine schweißtreibende Herausforderung in voller PSA, mit Helm, Abseilgurten, Karabinern, Bandschlingen u.a. zu tragendem Material darstellte. Doch für die Strömungsretter stellte das kein Hindernis dar, sich den einzelnen praktischen Themengebieten vollumfänglich zu widmen. Seil- und Ankersysteme, Flaschenzüge, Stationen zum Abseilen bzw. Selbstrettung durch Kappung des Seils wurden mit gleich hohem Interesse praktisch umgesetzt, wie die Aspekte von Hängetrauma und Absturzsicherung interessiert zu verfolgen.

Der Sonntag stand vollständig im Zeichen der Praxis, welche aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung ohne Sonnenbrille nur schwer zu meistern war. Waren am Vormittag noch die Aufbauten wie Flachseilbrücke und Schräghangrettung im Focus der Teilnehmer, so ging es direkt im Anschluss an die nahegelegende Moselbrücke in Kobern-Gondorf in rund 10 Metern Höhe, um hier die verschiedenen Abseiltechniken in einsatzrealistischer Höhe zu üben. An drei verschiedenen Stationen seilten sich die Kandidaten immer wieder - unter den wachsamen Augen ihrer Ausbilder - in die Tiefe.

Diese Aufgabenstellung war die letzte praktische Prüfungsleistung, die im wahrsten Sinne des Wortes den Höhepunkt und gleichzeitig den Abschluss eines sehr umfangreichen und sowohl inhaltlich und zeitlich sehr anspruchsvollen Lehrgangs bildete, den die Kandidaten zur Zufriedenheit erfüllten.

So fiel es dem Ausbilderteam Strömungsrettung des Landesverbandes nicht schwer, den erfolgreichen Teilnehmern die Urkunde zur Weiterqualifikation in der Seiltechnik zu überreichen und dankte ihnen sowohl für das kameradschaftliche Miteinander, die gute Stimmung während des Lehrgangs als auch für das interessierte Zuhören und Üben!