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Lehrgang, Strömungsrettung, Aufmacher

DLRG Bezirk Rhein-Mosel – Erfolgreicher Abschluss des SR1-Lehrgangs

Veröffentlicht: 12.06.2018
Autor: Leiter Verbandskommunikation

Teilnehmer waren durchweg begeistert von intensiver und praxisnaher Ausbildung

Um am Ende des Lehrgangs als Strömungsretter und Spezialist in der Wasserrettung und Erstversorgung zu gelten, brach am vergangenen Wochenende die finale Phase der SR1-Ausbildung im Bezirk Rhein-Mosel für nunmehr nur noch 11 Anwärter an.

Thilo Künneth, Ausbildungsleiter und Bundesbeauftragter für die Strömungsrettung, begrüßte die verbliebenen Teilnehmer im Lehrsaal der DLRG Ortsgruppe Andernach mit einem Überblick der nächsten beiden Tage. Im Anschluss hieran wurden die Kandidaten in einer Theorieeinheit über den taktischen Wert der Strömungsrettung, Einsätzen bei Nacht und Einsätze speziell im Hochwasser sensibilisiert.

Gerade das letzte Thema, hatte in der Zeit seit dem ersten Lehrgangswochenende in Rheinland-Pfalz enorm an Bedeutung gewonnen. Die extremen Unwetter in dieser Zeit machten kleine Bäche zu reißenden Flüssen, voller Geröll und Schlamm, die eine Spur der Verwüstung hinterließen. Eine räumliche Nähe zu einem Fluss wie den Rhein oder Mosel bedurfte es hierbei nicht mehr. Selbst abgelegene Eifeldörfer wurden binnen Minuten von diesen Unwetterereignissen getroffen und brauchen sowohl schnelle als auch professionelle Hilfe. Wie am vorhergehenden Wochenende waren die DLRG-Kräfte aus dem Bezirk Eifel-Mosel auch an diesem Tag wiederholt im Einsatz und die Kameraden aus den Bezirken Rhein-Mosel und Rhein-Hunsrück in Alarmbereitschaft, um als Unterstützung nach zu rücken. Gerade bei solchen Ereignissen wurden Strömungsretter mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen gebraucht.

Nachdem dieser Theorieteil mit vielen aktuellen und erschreckenden visuellen Berichterstattungen die Teilnehmer deutlich nachdenklich stimmte, ging es zur Überprüfung der in der letzten Woche erlernten und in der Zwischenzeit zu vertiefenden Knoten-, Seil- und Abseiltechnik. Hier zeigte sich, dass gerade das individuelle Vermögen beim Abseilen bei verschiedenen Teilnehmern noch nicht so reibungslos aussah, wie sich das Thilo Künneth und sein Ausbilderteam vorstellten. „Natürlich muss man hierbei den Umstand bedenken, dass nicht jeder Teilnehmer wie z.B. hier in Andernach die Möglichkeit eines eigenen Kletterturms verfügt“, relativierte der erfahrene Bundesausbilder Künneth. Trotzdem wies er die Teilnehmer darauf hin, dass das am Nachmittag bevorstehende Abseilen an der Eisenbahnbrücke über der Wied darüber entscheidet, ob die Anforderungen der einzelnen SR-Anwärter erfüllt werden oder nicht.

Nach diesem eher ernüchternden Feedback, mussten die Teilnehmer ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die Technik und das Verfahren zur Rettung von Personen im Schräghang legen, einer für diese Umgebung vorrangigsten Einsatzszenarien.

Dann ging es nach einer kurzen Mittagspause an die Wied-Mündung zur Irlicher Eisenbahnbrücke. Hier stand das Abseilen in voller Ausrüstung von der rund 10 Meter hohen Brücke in die darunter fließende Wied auf dem Programm. Den Teilnehmern konnte man die Anspannung anmerken, als die ersten Kandidaten über die Brüstung stiegen. Aber alles das, was am Vormittag nach wackelig aussah und im Anschluss intensiv geübt wurde, war nun abrufbar vorhanden, so dass alle Anwärter diese Aufgabe mit Bravur meisterten. „Man konnte förmlich sehen, wie locker und leicht die Kandidaten mit jedem weiteren Abseilvorgang dieses wichtige Element beherrschten“, attestierte ein zufriedener Thilo Künneth. Parallel hierzu wurde, mit wechselnden Teilnehmergruppen, an einer zweiten Station das Aufsuchen einer im Wasser verunglückten Person, deren Erstversorgung und die ebenfalls am Vormittag erlernte Rettungstechnik des Schräghangs wiederholt geübt. Nach diesen, bei rund 30 Grad Lufttemperatur im Neopren und Ausrüstung verbrachten mehreren Stunden des zweiten Teil des Lehrgangstages, wurden die Teilnehmer am Abend mit dem Ausblick auf den nächsten Tag in die wohlverdiente Pause entlassen.

Und diese Regeneration benötigten Sie auch, ging es doch am Sonntagmorgen in Lahnstein an der Lahnschleuse gleich mit der Einweisung in das Raft, ein Wildwasserschlauboot als Rettungsmittel weiter. Gefolgt von Schwimmen in der Lahn, queren des Flusses und umschwimmen der Schleuse, hatten die Teilnehmer trotz des kühlen Wassers bald wieder „Betriebstemperatur“. Thilo Künneth erläuterte die Möglichkeiten und zeigte anschließend anschaulich, wie man in der Praxis ein Seil richtig über einen Fluss spannt, um sich selbst bzw. zu rettende Personen daran zu transportieren. Die hierauf folgende Pause wurde wie in den vorherigen Lehrgangstagen pragmatisch kurz gehalten, um sich bald möglichst dem Höhepunkt des letzten Ausbildungstages zu widmen: Der Einsatzübung.

Ausbildungsleiter Künneth skizzierte sehr anschaulich die Lage des bevorstehenden Einsatzes und sagte die hierfür zutreffenden Rettungsverfahren an. Das Szenario: Eine schwer verletzte Person liegt am Steilufer der Lahn und muss dem landgebundenen Rettungsdienst übergeben werden. Ein Booteinsatz ist aufgrund der Umstände nicht möglich, Hubschrauber können nicht landen. Dann stellte er die einzelnen Trupps zusammen, instruierte sie und wies sie in jeweilige Aufgabe ein.

Mit Feuereifer machten sich alle ans Werk. Sofort schwamm ein erster Trupp über die Lahn, um sich um die verletzte Person zu kümmern bzw. die Erstversorgung zu gewährleisten. Gefolgt von einem weiteren Trupp, der auf der Steilhangseite das Ankersystem errichtete. In der Zwischenzeit hatte der Seiltechniktrupp auf der Ausgangseite alles für die Errichtung für ein Flachseil vorbereitet. Als das Ankersystem fertig war, errichtete der Seiltechniktrupp eine Flachseilbrücke. Diese diente nun dem Raft als „Fähre“, welches mit dem Seilsystem zu der verletzten Person gezogen wurde, die Person samt Rettungsteam aufnahm und wieder zurück transportierte. Am Ausgangspunkt angekommen, mussten die angehenden SR - aufgrund eines simulierten unüberwindlichen Felsengestein - die Schleuse mit dem Raft umfahren und im Anschluss die verletzte Person mit einer Schleifkorbtrage im Schräghangsystem zum Rettungsdienst ziehen.

"Alle Aspekte der bisherige AUsbildung - mit Ausnahme des Abseilens, welches wir gestern intensiv gesehen haben - fanden sich hier einem zwar gestellten, aber jederzeit realistisch eintretenden Einsatzes wieder. Jeder Teilnehmer zeigte, dass er zu Recht hier ist und was er in den bisherigen Lehrgangstagen gelernt und geübt hatte“ erkläre Thilo Künneth in der im Anschluss geführten kurzen Einsatzbesprechung. An dieser Stelle ganz besonders der Dank an die DLRG Kameraden und Kameradinnen der Ortsgruppe Lahnstein, für die Absicherung der Lehrgangseinheit mit Ihrem Rettungsboot.

Hiernach packte man alles Material zusammen und fuhr zur Unterkunft der DLRG Andernach. Hier wurden sowohl die komplette PSA als auch alles Seilmaterial und Karabiner gereinigt. „Dies gehört auch dazu“, erklärte der Leiter Einsatz des Bezirks Michael Seimetz, der im Anschluss den nun fertig ausgebildeten Strömungsrettern zu ihrer bestanden Lehrgang gratulierte.

„Ich bin sehr zufrieden sowohl von der gezeigten Leistung als auch von der Entwicklung der einzelnen Teilnehmer“ fasste Thilo Künneth sowohl den aktuellen Tag als auch den gesamten Lehrgang deutlich zufrieden zusammen. „Es hat mir viel Spaß bereitet, mit euch diese vier Tage zu verbringen und freue mich darauf, euch in Zukunft bei Einsätzen oder weiteren Fortbildung wieder sehen“. Mit diesen Worten die verteilte er die Urkunden an die Teilnehmer und verabschiedete die neuen Strömungsretter. Diese erklärten übereinstimmend: „Ein anstrengende aber sehr lohnende Ausbildung, aus der wir viel gelernt haben und die wir uneingeschränkt weiterempfehlen können“.

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